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Martin Bojesen besitzt 350 Biokühe und -ochsen. Seine Herde lebt und gedeiht am Rande des Naturschutzgebiets Nationalpark Thy.

 

– Sei mal ganz leise ... Hörst du das?

Damit meint der 51-jährige Martin Bojesen aus Thy die Geräusche von 100 Tieren, die gerade auf eine neue Wiese voll mit saftigem Bioklee losgelassen wurden.

– Das klingt einfach fantastisch. Ein Tier frisst bis zu 30-40 Kilo am Tag, daher braucht es schon einiges an Futter, erzählt er.

An Futter mangelt es den Rindern nicht. Im Sommerhalbjahr leben sie ausschließlich von dem, was sie selbst auf den Weiden an Gras, Klee und Kräutern finden. In den Wintermonaten stammt der Großteil des Futters ebenfalls von den hofeigenen Feldern, wird jedoch in fermentierter Form serviert, was die Tiere bestimmt nicht weniger schmackhaft finden.

– Es ist unglaublich, wie viel Klee auf den Wiesen zu finden ist, und zwar nur deshalb, weil hier nicht gespritzt wird. Denn das Düngen übernehmen die Tiere, und ansonsten nimmt der Kreislauf seinen eigenen Lauf, so der Landwirt.

Der Landwirtschaftsbetrieb liegt direkt neben dem Nationalpark Thy in einer der schönsten Naturlandschaften Dänemarks. 

– Ich habe schon immer in dieser Gegend gelebt, und so neigt man wohl schnell dazu, alles für selbstverständlich zu halten. Nachdem ich mit dieser Art der Tierhaltung begonnen habe, werde ich aber täglich daran erinnert, welches Glück es ist, inmitten dieser herrlichen Natur zu leben, erklärt er.

 

Von Milch zu Fleisch

Bis 2018 hatte in seinem Betrieb die Milchproduktion den Vorrang. Das war bereits seit drei Generationen so und hat schon immer ‘prima funktioniert’, wie es Martin Bojesen ausdrückt.

 

– Eines Tages haben meine Frau und ich uns darüber unterhalten, dass im Betrieb auch mal etwas Neues geschehen könnte. Meine Frau ist Steuerberaterin und hat gleich Kalkulationen und ein Modell erstellt, wie das Ganze aussehen könnte, wenn wir die Milchproduktion aufgeben und stattdessen auf Tierhaltung mit Fokus auf gute Fleischqualität setzen würden, erzählt er.

 

Daraufhin verkauften sie die Kühe, die Melkroboter und alles andere, was sich sonst noch veräußern ließ, und seitdem haben sie nicht mehr zurückgeblickt.

 

– Das war die durchdachteste berufliche Entscheidung, die ich je getroffen habe. Mein Leben als Landwirt hat sich dadurch grundlegend verändert. Ich bin jeden Tag draußen bei den Tieren, und allein das Wiederfinden der Rinder in den weitläufigen Gebieten kann eine ziemliche Herausforderung sein, erzählt er.

 

Das beste Fleisch

Martin Bojesens Viehbestand unterscheidet sich von vielen anderen Fleischrinderbeständen. In der Regel hält man sich an eine Rasse, aber auf seinen Weiden sind sehr viele Fleischrinderrassen in mehr oder weniger großer Zahl vertreten. Das liegt daran, dass er die Kälber von einem Landwirt bezieht, der sich darauf spezialisiert hat, Milchkühe mit Fleischrinderrassen zu kreuzen.

 

– Ich habe eine ziemlich interessante Herde, wenn ich es selbst sagen darf. Momentan besteht sie aus zotteligen Galloways, Herefords, Charolais und Angus-Rindern. Letztere sind mein Favorit. Angus-Rinder sind in Sachen Haltung und Pflege ganz toll, aber abgesehen davon finde ich auch, dass sie mit das beste Fleisch liefern, das man bekommen kann, meint er.

Biolandwirt mit dem Nationalpark Thy als Nachbar